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Bild: Warming Stripes Global 1850-2023 by Ed Hawkins, University of Reading

Hintergrund

Köln Klimaneutral 2035

Auftrag

Der Rat der Stadt Köln hat mit den Beschlüssen „Verankerung des Ziels der gesamtstädtischen Klimaneutralität in Köln bis 2035“, „Strategie Klimaneutrales Köln“ und „Aktionsplan Klimaschutz“ die Einrichtung des Klimaschutz-Monitorings beauftragt.

Das Ziel des Klimaschutz-Monitorings besteht darin, die Fortschritte bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen systematisch zu erfassen, zu bewerten und transparent darzustellen. Es ermöglicht die Überprüfung, ob die festgelegten Ziele erreicht werden, identifiziert Handlungsbedarf und unterstützt die Anpassung von Strategien zur effektiven Reduzierung von Treibhausgasemissionen.

Klimaschutz-Monitoring

Die Einführung des Monitorings erfolgt schrittweise. Zunächst werden die rund 70 Maßnahmen aus dem „Aktionsplan Klimaschutz“ erfasst. Die Plattform macht somit öffentlich sichtbar, welche klimaschutzwirksamen Aktivitäten von der Stadt und ihren Beteiligungen bereits umgesetzt, geplant, intensiviert oder weiterentwickelt werden. Die hierfür erforderlichen Daten werden regelmäßig über ein digitales Management-System von den einzelnen Dienststellen übermittelt. Somit informiert die Plattform die Öffentlichkeit kontinuierlich über den Fortschritt bei der Umsetzung des Aktionsplans Klimaschutz.

Bei der Überführung der Maßnahmen wurde eine Re-Evaluation vorgenommen, so dass die neuen Projektfortschritte erfasst und dargestellt werden. Wo sich komplexere Themenzusammenhänge ergeben haben, wurden neue Unterprojekte angelegt. Die Übersicht enthält Maßnahmen in Planung, in Umsetzung, die schon fertiggestellt sind oder nicht weiterverfolgt werden können.

Treibhausgasbilanz

Ergänzend dazu wird bereits mit dem Start der Plattform die aktuelle Energie- und Treibhausgasbilanz für Köln öffentlich zugänglich gemacht. Diese zeigt die Treibhausgasemissionen im gesamten Kölner Stadtgebiet und wird nach der deutschlandweit anerkannten BISKO (Bilanzierungs-Systematik Kommunal)-Methode erstellt. Dadurch können die Werte mit denen anderer deutscher Städte verglichen werden.

Ausblick

Ab Ende 2024 wird das Monitoring um spezifische Klimaschutz-Kennzahlen erweitert. Diagramme bilden dann die Fortschritte der einzelnen Maßnahmen und ihre Auswirkungen noch anschaulicher ab. Eine besondere Berücksichtigung finden hier die Daten zur nachhaltigen Mobilität sowie zu Strom- und Wärmeverbräuchen.

Im weiteren Verlauf des Jahres 2025 ist ein weiteres Modul auf der Plattform geplant, das die Erstellung von Szenarien ermöglicht. Diese zeigen auf, wie einzelne Maßnahmen den Weg zur Treibhausgasneutralität bis 2035 beeinflussen. Auf diese Weise werden komplexe Zusammenhänge im Klimaschutz öffentlich, transparent und klar verständlich dargestellt. Langfristig sollen auch die gesamtstädtischen Entwicklungen dargestellt werden.

Historie Kölner Klimaschutz

Der Rat der Stadt Köln hat am 9. Juli 2019 den "Klimanotstand" erklärt und damit bestätigt, dass die Eindämmung des Klimawandels in der städtischen Politik eine hohe Priorität besitzt und zukünftig bei allen Entscheidungen grundsätzlich zu beachten ist.

Mit dem Beschluss hat der Rat die regelmäßige Berichterstattung über die Auswirkungen und Folgen von Treibhausgasemissionen und die Maßnahmen zu deren Verringerung beauftragt. Darüber hinaus wurde die Weiterentwicklung des Klimaschutzkonzeptes beschlossen, das über die Stadtverwaltung hinaus auch externe Akteure umfassen soll.

Das gesamtstädtische Ziel ist das Erreichen der Klimaneutralität bis zum Jahr 2035. Dies wurde vom Rat am 24. Juni 2021 beschlossen. Bereits mit dem Beitritt zum Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder 1993 verpflichtete sich die Stadt Köln freiwillig zu ambitionierten Klimazielen. Die Ausrufung des Klimanotstandes 2019 bekräftigte das Bekenntnis, der Eindämmung des Klimawandels hohe Priorität einzuräumen und den Zielen der Stadt Köln zu Eigen zu machen.

Ausgehend vom Beschluss "Verankerung des Ziels der gesamtstädtischen Klimaneutralität in Köln bis 2035" wurde das Gutachten zur Klimaneutralität 2035 als Handlungsrahmen für die Umsetzung des Klimaneutralitätsziels in der Ratssitzung vom 08. Dezember 2022 beschlossen (siehe Ratsinformationssystem).

Expert*innen des ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH, Gertec GmbH Ingenieurgesellschaft und der Jung Stadtkonzepte, Stadtplaner und Ingenieure waren beauftragt worden ein Strategiepapier zu entwickeln, welches die Herangehensweise an das Ziel der Klimaneutralität aufzeigte und die Machbarkeit bestätigte.

Es beschreibt ein Szenario und Strategien für die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, einschließlich der Dekarbonisierung der Wärmeversorgung im Gebäudesektor und des Ausbaus erneuerbarer Energien. Neben dem Gebäude- und Energiesektor sind auch Empfehlungen für den Wirtschafts- und Mobilitätssektor, sowie für die Transformation der Stadtgesellschaft und -verwaltung enthalten. Diese Aktivitätenempfehlungen sind entsprechend von thematischen Schwerpunkten in Handlungsfelder, Handlungsschwerpunkte, Maßnahmen und Aktivitäten untergliedert (siehe Abbildung unten).

Link zum Strategiepapier

Maßnahmenportfolio_Köln_Klimaneutral_2035 (3)

Maßnahmenportfolio_Köln_Klimaneutral_2035

Das Gutachten wurde in drei Bänden veröffentlicht, die Empfehlungen für die Gesamtstadt, die Stadtverwaltung und die Methodik enthalten. Es betont die Notwendigkeit eines kontinuierlichen Prozesses der Anpassung und Überprüfung der Maßnahmen sowie einer aktiven Beteiligung der Stadtgesellschaft.

Der Aktionsplan Klimaschutz enthält die ersten konkreten Maßnahmen, welche innerhalb von Steckbriefen beschrieben werden und einen Überblick über konkrete Zielsetzungen der kommenden Jahre geben. Dabei werden Maßnahmen berücksichtigt, die im direkten und indirekten Einflussbereich der Verwaltung und der Beteiligungen liegen. Die dargestellten Vorhaben haben ein Einsparpotential von geschätzten 1,14 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr. Davon entfallen 63 Prozent auf die Stadtverwaltung und 37 Prozent auf die städtischen Beteiligungen. Über eine Zuordnung der Maßnahmen zu den Kategorien des Strategiepapiers (siehe oben) ist eine Übersicht darüber möglich, in welchen Bereichen bereits gehandelt wird. Dadurch können Prioritäten für die Fortentwicklung der Maßnahmensammlung des Aktionsplans herausgearbeitet werden

Übersichtsgrafik

Übersicht zum Aktionsplan Klimaschutz (Stand 12.2023)

Hinweis: Ansicht enthält nur eine Momentaufnahme zum damaligen Stand. So werden etwa kontinuierlich neue Maßnahmen umgesetzt und durch das Klimaschutz Monitoring Team begleitet. Führendes Medium für die Publikation bzw. Übersicht zu neuen Maßnahmen stellt daher die Klimaschutz-Monitoring Plattform da.

Link zum Aktionsplan